120908 - Hoher Göll 2522m

09.09.2012

Wanderung mit Klettersteig

Hoher Göll "Überschreitung" - Aufstieg über den Mannlsteig, Abstieg über den Schustersteig

Berchtesgadener Alpen

Beschreibungen HIER und HIER

Nach Jahren gemeinsamen Skifahrens stand mit den Herren Oliver "Hans K. für Arme" A. und Stephan "wenn man schnell absteigt spart man Energie" S. nun endlich auch einmal eine sommerliche Unternehmung auf dem Plan.



Wir folgten dem Streckenverlauf Ofnerboden - Kehlsteinhaus - Mannlgrat - Hoher Göll - Schustersteig (Abstieg) - Purtschellerhaus - Ofnerboden

Das geplante 7.00-Uhr-Treffen am Ofnerboden wurde meinerseits dank einem diarrhöischen Hund etwas nach hinten verschoben, dafür glänzte das heimische Parkett nach morgendlicher Wischorgie wie neu.

ungefährer Routenverlauf

Start im Endeffekt also um 7.30 - die Maut für die Rossfeldstraße umgeht, wer vor 8.00 die Mautstelle passiert. Anfangs auf breitem Forstweg, später über asphaltierte(!) Wanderwege hinauf zum Buswendeplatz unter dem Kehlsteinhaus.


"Man sprenge mir einen Wanderweg!" wurde in Folge zum Spruch des Tages.

Den Postensteig konnten wir auf dem Weg zum Kehlsteinhaus nicht ausmachen, hielten uns somit an die einfachere Standardroute. Ankunft am Tunneleingang glücklicherweise vor Ankunft der Heerscharen an Bustouristen, die die alpine WKII-Luft schnuppern wollen.

Anmerkung: WKII-Aufarbeitung unter dem Diktat der Tourismus-Einnahmen sieht im Jahre 2012 wohl so aus - auf Deutsch steht stets ganz unverfänglich "Kehlsteinhaus" angeschrieben, da dies aber offensichtlich keine Touristen auf die 15,50€ teure Busfahrt lockt, bleiben wir auf englisch halt bei "Eagle's Nest". Alles im Bildungsauftrag, versteht sich.


Nach kräftezehrender Busfahrt bietet der Tunnel mit anschließender Liftauffahrt Erholung für das erschöpfte Sitzfleisch.

Der tatsächliche Einstieg zum Mannlgrat-Klettersteig war nicht wirklich einfach zu finden, da diverse Wege zu verschiedenen Aussichtspunkten führen. Ok, so schwer war's dann auch wieder nicht, statt reden kann man ja auch die Augen offen halten...

Der schön geführte und dort wo nötig immer gut abgesicherte Steig war für uns ohne Klettersteigset zu gehen - muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Früher Aufbruch ist sicher ratsam, wir hatten bereits einige langsamere Gruppen vor uns, die aber meistens leicht zu überholen waren, da immer wieder Gehpassagen zwischen den versicherten Stellen eingestreut sind.

Aufstiegs-Impressionen








Viel zu früh kam dann auch schon das Ende des Mannlgrats und bis zum tatsächlichen Gipfel sind noch einige Meter auf Geröll und Schotter abzuarbeiten - bei weitem nicht so spassig wie der eigentliche Steig.
Stephan hatte im krassen Widerspruch zu seiner morgendlichen Raunzerei bezüglich des angeschlagenen Geh-Tempos ("Hamma's eigentlich eilig?") bereits eine Ein-Mann-Ausreißergruppe gebildet und konnte sich so das Bergtrikot sichern, welches er sich in Folge aufgrund seines gämsengleichen Speed-Abstiegs auch nicht mehr nehmen ließ.

Alpine Einsamkeit sucht man auf dem Gipfel des Hohen Gölls dann vergeblich, zu nah sind Salzburg und Berchtesgaden, zu kurz der Zustieg. Doch man will sich ja nicht beschweren & so genossen wir bei Brot, Käse, Ei & Dragee Keksi die Rundumsicht auf Glocknermassiv, Dachstein und Watzmann.

Der Abstieg erfolgte über den stellenweise ausgesetzten Schustersteig hinab zum Putschellerhaus. Den Grenzverlauf durch die Hütte (genauer: durch den Flur bei den Toiletten) haben wir jetzt also auch endlich mal gesehen. In Ermangelung eines Trinkwasserbrunnens schnell 3 zartrosa Skiwasser auf Ex & finaler Abstieg durch Wald und Kuhweiden zur Rossfeldstraße und zu den Autos.


Abstiegs-Impressionen




Fazit:
laut Olivers Pulsuhr ca. 5.15h für die ganze Runde.
Bergdohlen mögen keine Dragee Keksi.
Klettersteigpassagen schön, aber im Endeffekt deutlich kürzer als erwartet und erhofft.
Lohnenswerte Runde, die in Gegenrichtung sicher auch möglich, aber vermutlich weniger fein zu gehen ist.



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