120916 - Brandjoch Südgrat 2559m

16.09.2012

Bike & Hike & Climb

MTB: Hall - Höttinger Alm
Höttinger Alm - Achselkopfboden - Brandjochkreuz - Südgrat (III-) - Vorderes Brandjoch 2559m - Abstieg über Ostgrat (seilversichert I)  - Höttinger Alm - mit MTB retour


Beschreibungen zu dieser ausgesetzten Tagestour über Innsbruck finden sich HIERHIER und HIER

Anmerkung:
Alpine Wander- und Klettertour mit Bike"zustieg". In Summe werden über 2000HM zurückgelegt, konditionell also sehr anspruchsvoll. Im Allgemeinen wird der Grat frei begangen, mir wären auch keine Haken oder andere Sicherungsmöglichkeiten aufgefallen. Steinschlaghelm ist sicher kein Fehler, man hört's immer mal wieder krachen - vor allem, wenn der kürzlich gefallene Schnee abschmilzt.
Schwindelfreiheit und sicheres Gehen/Steigen im ausgesetzten Gelände sind unbedingte Voraussetzungen für diese Tour, Kletterfähigkeiten bis zum III. Grad (ohne Sicherungen!) ebenso.


Donnerstag frei, Schneefall bis unter 1500HM. Also wird die seit langem geplante Tour erstmal verschoben, bis der Schnee etwas abgeschmolzen ist & das Wetter wieder stabiler. 
Ab Samstag schaut's dann wieder spätsommerlich schön aus & wir entschließen uns, am Sonntag den Brandjoch Südgrat anzugehen. Statt theoretisch zu 5t sind wir nach spontanen Ausfällen aufgrund diverser Unpässlichkeiten nur zu 2t.

Start in Hall um 8.45, Treffpunkt Höttinger Alm, umziehen, Räder absperren & Aufbruch um kurz vor 11. Unschwierig über die Achselkopfhütte (Wasser nachfüllen nicht vergessen!) aufs Brandjochkreuz - die Abzweigung auf den nicht markierten Steig zum Brandjochboden befindet sich kurz nach dem "Thron", der dort auf einer Wiese platziert ist (Stuhl, der aus einem Stück Holz herausgeschnitten wurde.). Ab dem Brandjochboden ist der Steig mit roten Markierungen und kurzen Eisenstangen markiert. 

Achselkopfhütte, Blick nach Süden
Am Brandjochboden
Gratverlauf


Kurze Pause am Gipfel des Brandjochkreuzes 2268m, dann beginnt der wirklich interessante Teil der Tour. Zuerst über schrofiges Gehgelände (bei nassem Schnee auf Gras etwas rutschig zu gehen) immer dem Gratverlauf bzw. den gelben Punkten folgend in Richtung Gipfel.

Die ersten Meter am Grat, rutschig
Blick zurück
Blick hinauf
Wieso die Markierungspunkte unbedingt die gleiche Farbe haben müssen wie die ockergelben Flechten auf dem Gestein, sei dahingestellt, rot wäre eventuell leichter zu entdecken gewesen, prinzipiell ist die Routenführung aber eh logisch. Wo es wirklich nötig ist, weisen gelbe Pfeile die Richtung. So auch beim Durchschlupf zur ersten anspruchsvolleren Stelle - nach dem engen Durchgang muss ca. 10m abgestiegen werden. 
Der Durchschlupf zur ersten Schwierigkeit
Durch-Blicke
Bald folgt die zweite Schwierigkeit, der nach oben enger werdende Kamin - hier sind vor allem die ersten Meter die anspruchsvollen. Insgesamt bietet der Kamin, dessen Schwierigkeit mit III- angegeben wird, aber ausreichend gute Griffe und Tritte im festen Stein.

Kurz vor dem Ausstieg aus dem Kamin
Ausgesetzt geht es am Grat weiter, bis man zur viel besungenen Schlüsselstelle des Südgrats kommt - dem Sprung. Wenn man sich nicht allzu lange damit aufhält, ins Loch zu starren & sich mögliche Konsequenzen auszumalen, ist die Stelle im Endeffekt mit einem kurzen Sprung schnell erledigt.
Der Sprung
Ab hier relativ entspannt den Markierungen folgend weiter in die Westwand- wo sich der Weg gabelt (gelbe Pfeile), haben wir uns für den Weiterweg durch die Westwand entschieden. Der Grat sah ab hier doch sehr nass aus und es waren noch einige Schneeflecken zu sehen. Bald ist dann auch das Gipfelkreuz der Vorderen Brandjochspitze 2559m erreicht und eröffnet weite Fernblicke.

Der Gratverlauf in der Retrospektive
Übergang in die Westwand


IBK 
IBK & IL
Der Abstieg erfolgt über den stellenweise tief verschneitem Normalanstieg (Ostgrat, seilversichert, I) auf den Frau-Hitt-Sattel, ab hier über Steige zurück auf die Höttinger Alm und zum Mountainbike, welches den restlichen Heimweg enorm abkürzt.


Blick auf den Ostgrat 
Blick zurück

Fazit: 
9h für die gesamte Tour, inklusive MTB-Fahrten und Pausen.
War sicher nicht das letzte Mal, dass der Südgrat mich gesehen hat - nicht nur eine Befahrung im Winter, sonder auch die Verbindung mit Hoher Warte und Kleinem Solstein klingt sehr verlockend!

Letzter Blick auf den Grat - und ab nach Hause!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen