07.6.2014
Dolomiti Extreme Trail - Ultra Trail Race
Val di Zoldo / Italien, Dolomiten
53km, 3500 positive und 3400 negative Höhenmeter, auf Forstwegen, alpinen Steigen, Altschneefeldern, Skipisten, Militärpfaden, querfeldein, steil bergauf, steil bergab, durch seilversichterte Schotterrinnen und matschige Wiesen, durchgehend bestes Wetter, ca 400 Starter und ein ganzes Tal, das als Volunteers mithilft & anfeuert.
Ergebnisse Gesamt HIER & Altersklassen HIER
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Leid! |
Es war wirklich ein großartiges Erlebnis, dieser Dolomiti Extreme Trail, der 2014 zum 2ten Mal ausgestragen wurde. Ich hatte mich bereits im Winter entschieden teilzunehmen und mich auch direkt angemeldet, um der eigenen Trainingsfaulheit zuvorzukommen.
Doch je näher das Wochenende in den Dolomiten rückte, desto unsicherer wurde ich mir, wie gut ich das packen würde - Höhenmeter hatte ich doch einige beisammen, vor allem auch durch die regelmäßigen Skitouren, aber die Lauf-Kilometer machten mir Soregn. ("Mimimi, andere machen doch sicher viel mehr in der Vorbereitung...")
Nach meinem letzten Testlauf über 35km und 2200HM war ich dann trotz allem recht zuversichtlich und ändern ließ es sich eh nicht mehr. Also eine Woche die Füße stillgehalten, nichts anstrengendes mehr gemacht außer in die Arbeit zu radln und mit dem Hund Gassi zu gehen, Laufsachen, Pflichtausrüstung und alles für den anschließenden Urlaub in Italien gepackt, und Freitags angereist. Anmeldeformalitäten erledigt, Pflichtausrüstung vorgelegt (Langarm brauchte es dann doch nicht, Trillerpfeife & Verband waren auch nicht so interessant, Windjacke, Handy & Getränkebehältnis aber schon), Pizza essen und früh ins Bett.
Wecker um 4:00, Nutellabrote runtergezwungen, viel getrunken, zu früh im Startbereich angekommen und gefroren. Mit Armlingen & Windjacke wurde es minimal besser, dann halt ein bisschen einlaufen, und warten. Um 5:20 der Aufruf sich einzureihen, stand im vorderen Drittel, hatte mir ja eine Top 100 Platzierung als Ziel gesetzt.
Pünktlich um 5:30 Start - vorne Pseudosprints (wieso?!) und nach kurzer Zeit auf Asphalt ging's in den Wald und bald auch bergauf. Habe mich aus dem unnötigen Platzierungsgedränge rausgehalten (die übermotivierten sah ich dann eh alle bei den wirklich steilen Anstiegen wieder - und dann nie wieder), und bin im "zügigen Wohlfühltempo" mein eigenes Rennen gelaufen.
Noch vor dem ersten Verpflegungsposten konnten die Armlinge runter, es wurde wie vorhergesagt wirklich warm. Und immer wärmer, musste mich zwingen regelmäßig zu essen (bzw die GU Gels) zu mir zu nehmen, wirklich Hunger hatte ich keinen, nur Durst. Die Verpflegungsposten waren nach und nach immer noch besser ausgestattet (in der Ausschreibung war anfangs von "nur Wasser und Iso & einmal feste Nahrung" die Rede gewesen).
Mir lief's gut, ich lief konstant mein Tempo, bzw stieg zügigen Schrittes bergauf, wenn's zu steil wurde und konnte immer mehr einsammeln. (Angeber-Detail am Rande: Bis auf das Schlussstück wurde ich nicht überholt, sondern habe nur Plätze gut gemacht.)
"2km müsst ihr über Schnee laufen" war uns bei der Anmeldung am Vortag gesagt worden... Vielleicht wurde sich hier ein wenig verschätzt - gefühlt waren es sicher 10% der Strecke, auf denen noch Schnee lag. Als ich die Füße der späten Finisher sah, war ich ziemlich froh, so schnell dran gewesen zu sein, in der Mittagshitze waren die Schneefelder wohl extrem nass und tief.
Zeitsprung: letzter VP, 45km & 3300HM geschafft, noch 8km ins Ziel, jetzt war's klar, ich schaff's heute! "Noch ein kleiner Anstieg, so 200m, dann geht's nur noch bergab." Ein paar 100m weiter, Schild am Baum: "If you didn't cry till now, do it now!" Stufen im Altschnee, gerade aus, extrem steil bergauf, na toll. Spätestens jetzt war ich froh, meine Stöcke doch mitgenommen zu haben. Endlich oben dann der letzte Downhill - 8km bis zum Zielbereich, der nochmal nach einer kurzen Steigung wartete. Hier wurde ich das erste Mal überholt & konnte einfach nicht mehr dagegen halten... Was soll's!
7:45:16, 30. gesamt, 29. Herren, 15. in meiner Altersklasse!
Viel mehr als erwartet, viel schneller als erhofft, viel weiter vorne als gedacht!
HAPPY!
Großartige Organisation, unglaublich freundliche Menschen, super motivierte Volunteers, die wirklich jeden anfeuerten, tolles Essen, ein neues Paar Schuhe als Finisher-Geschenk, landschaftlich sowieso einzigartig... Vielleicht komme ich wieder, wenn nicht zum DXT, dann doch auf alle Fälle in die Dolomiten...
Ausrüstung:
Schuhe - Mammut MTR 201 pro low
Rucksack - Komperdell Trail Speed Pack mit Trinkblase
Stöcke - Komperdell Ultralite Vario 4
Shirt - Thoni Mara Ti-Shirt
Hose - Thoni Mara Mid-Tight
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