130413 - Skitour Liebener Spitze 3400m


13.04.2013

Skitour auf die Liebenerspitze 3400m, Ötztaler Alpen

Antibiotika abgesetzt, Bronchitis überstanden, Neuschnee, Frühling, Sonne! Mit dem ärztlichen Go nach 2 Wochen flachliegen endlich wieder raus!

7.00: Treffpunkt Innsbruck, Mel ist heute dabei - korrigiere: Mel hatte die Idee, die Liebener Spitze zu besteigen und wenn möglich, über die NW-Wand abzufahren.
Weiter auf die Autobahn, ins Ötztal, zur Bäckerei in Sölden, rauf nach Obergurl, am Sportheim einen Parkplatz erbetteln, mit der Gondel auf die Hohe Mut (Freizeitticket sei Dank), vom Ausstieg am Rücken erst Richtung SO, dann nach O ins Gaisbergtal abfahren (Augen offen halten, Felsabbrüche!)
9.35: Abmarsch im Gaisbergtal (auf ca. 2500m)

Anfangs flach, später immer steiler auf dem Gaisbergferner hinauf - rechts oben eindrucksvolle Eisbrüche des Gletschers, der von der Liebener Spitze herabfließt. Sichere Verhältnisse lassen uns ohne Probleme durch den Gletscherbruch kommen, nach dem wir uns nach rechts wenden und erst mit Ski, später zu Fuß den steilen NW-Hang überwinden, der ins obere Gletscherbecken führt. Dieses ist wieder relativ steil und führt direkt auf den Gipfelgrat der Liebener Spitze. 

Der Blick vom Gipfelkreuz in den steilen NW-Hang bestätigt die Befürchtungen, die wir schon bei der Pause nach der Spaltenzone am Gaisbergferner hatten: die Wand ist heute leider nicht fahrbar, zu wenig Schnee, zu viele Steine... Schade. Die Aussicht übers Ötztal, nach Südtirol und das Pfelderer Tal entschädigen immerhin.  

Es hätte uns jedoch bei weitem schlimmer treffen können:
10-15cm frischer Pulver auf der "Standard-Abfahrt", keine weiteren Tourengeher heute auf dieser Tour (die im Winter sowieso recht selten begangen wird, laut Gipfelbuch waren wir die 2te Winterbegehung diese Saison), strahlender Sonnenschein.

Im Pulver geht's bis auf ca 2500m, dann wird der Schnee zunehmend schwerer, bis wir die Piste am Eingang des Gaisbergtals erreichen. Das saure Radler schmeckt heute besonders gut!

Fazit:
unverhofft eine der besten Touren dieser Saison, wenn auch die erhoffte Steilabfahrt noch auf sich warten lässt. Trotzdem schon wieder neue Projekte erspäht...
Hochalpine Unternehmung, je nach Bedingungen kann auf Seil, Steigeisen und Pickel nicht verzichtet werden, heute war's perfekt - alle Spalten zu, Trittschnee im Steilstück und am Gipfelgrat.

Impressionen:
(mal wieder nur mit dem Handy unterwegs, man möge mir verzeihen...)

Start knapp hinter der Hohe-Mut-Bahn

Blick ins Gaisbergtal

Im Gaisbergtal




Strahlendes Wetter














Rast unter der Liebener Spitze
NW-Wand der Liebener Spitze, heute leider unfahrbar
Hochfirst
Im Hintergrund rechts der Bildmitte die Steilstufe 

Blick von der Steilstufe zurück

Hochfirst und Gaisbergferner



Pfelders / Südtirol




Mittelteil der Abfahrt - Pulver!

Letzter Teil vor dem langen Flachstück - Pulver!
Der Blick zurück, ein Radler in der Hand :)





130323 - Skitour Weitkarspitze 2947m

23.03.2013

Skitour auf die Weitkarspitze 2947m, Stubaier Alpen

Eine Tour war die letzten Wochen zeitlich nicht mehr machbar gewesen - Arbeit und unser Umzug hatten den Großteil der Zeit beansprucht.

Zwar stapelten sich noch einige Kisten in der neuen Wohnung, aber ich musste mal wieder raus und der Hund wollte auch ausgelastet werden.

Nicht zu weit weg, schön und zumindest nicht völlig überlaufen sollte es sein. Freitag Abend brachte mich ein Bericht auf der Alpinen Auskunft auf die Weitkarspitze im Sellrain/Kühtai. Zwar knapp kein 3000er, dafür wohl deutlich ruhiger als der nahe Zwieselbacher Rosskogel, mit dem sich die Tour den Großteil des Aufstiegs teilt - ausserdem waren Freitag wohl nur 2 Tourengeher oben gewesen.

Start am Forellenhof in Haggen um 8:40, leider etwas später als geplant, daher ziemlich viel Betrieb bis zum Kraspessee, wo sich die Wege trennen.

Die erste und zweite Zwing "erledigte" ich jeweils mit Harscheisen, wären auch ohne gegangen, aber mit Hund an der Leine war's so doch feiner.

Ach ja, das Wetter: relativ warm, mal sonnig, mal bedeckt, leichter Wind.
Und die Landschaft: die Beschreibungen lügen nicht - landschaftlich wirklich sehr schön, auch wenn sich das Kraspestal zu Beginn ganz schön zieht. 

Am Osthang der Weitkarspitze rächte sich die Untätigkeit der letzten Wochen und ich war ziemlich blau, als ich endlich oben stand. Die Sonne brannte inzwischen vom Himmel und nasse Knollen rollten den bereits Abfahrenden hinterher. Der Blick in den NO-Hang, den ich beim Aufstieg schon ausgespäht hatte, entschädigte aber für die Mühen: knapp 400HM lagen unverspurt vor mir. Nach dem obligatorischen Gipfelbesuch zu Fuß ging's steil und pulvrig runter ins "Wilde Kar" und über einen weiteren unverspurten Hang in Richtung der steileren Abfahrtsvariante, die erst unterhalb der "ersten Zwing" wieder auf die Aufstiegsspur trifft.  Pistenartig zurück nach Haggen und heim zu den Umzugskisten...

Fazit:
Unverspurte Varianten lassen sich immer finden, wenn man den Radius etwas ausdehnt!
∼1300HM, gemütliche 3:20h Aufstieg.

Impressionen:










Click on the Mountain 2013 - Courmayeur / Mont Blanc

Ein Tag Zwischenstopp in der Heimat, doch eigentlich ging's vom King of Dolomites direkt weiter zum nächsten Photobewerb in Italien - dieses Mal nach Courmayeur zum Click on the Mountain 2013.

Die Schneemengen aus den Dolomiten waren im Aosta-Tal leider nicht angekommen, seit 10 Tagen keine Niederschläge. Vom 26.-28. März sollten die 4 Teams (1 Photograph, 3 Rider, davon 1 Local) 20 Photos produzieren, die die Freeride-Möglichkeiten um Courmayeur bestmöglich abbilden...


1 Tag im Gebiet über Courmayeur,  1 Tag im Heliski-Backcountry, 1 Tag auf den Gletschern am Mont Blanc. Letzteres ließen wir ausfallen, Nebel und Wind trieben uns eher in den Wald :)

Bei der Siegerehrung am Samstag mussten wir uns knapp dem italienischen Team, das am Mont Blanc Gletscher biwakiert hatte, geschlagen geben.

Eine Woche mit Sonne, Wind, viel Stapfen und Suchen, nächtlichen Blitzaktionen, wiedererweckten Freestyle-Fähigkeiten,  Nebel, Powder, Bruchharsch, Sulz, ...

Danke an Courmayeur, Alo, Matthias, Momo, ...

Die Slideshows der 4 Teams

Richard Felderer (ITA) - Winner

Alo Belluscio (ITA) - feat. meine Wenigkeit

Louis Garnier (FRA)

Roman Lachner (GER)

King of Dolomites 2013 - San Martino di Castrozza

Was mich so am Skifahren reizt sind nicht nur die widerlich-klischeebehafteten Schlagworte à la "Freiheit", "Abenteuer", "Living the Dream" und sonstiges Blabla - sondern vielmehr die Tatsache, dass man immer noch und wahrscheinlich in alle Ewigkeiten etwas Neues finden kann. Neue Gebiete, neue Gebirge, neue Routen, neue Bekanntschaften,... (Ok, das ist jetzt nicht weniger schmierig formuliert, aber ich stehe dazu.) 

Vom 22.02.2013 bis zum 24.02.2013 war ich als Teil des Teams "Schönherr (aka Schonner/Schoenner/...) - Egger - Huber" eingeladen, am "King of Dolomites 2013" teilzunehmen. Nein, kein Tourenrennen, sondern ein Powder-Photobewerb:
1 Photograph (www.andreschoenherr.com), 2 Skifahrer, knapp 36h Stunden Zeit um 6 Photos abzuliefern, wovon die besten prämiert wurden.

Wo? San Martino di Castrozza, irgendwo in den Dolomiten - mehr wußte keiner von uns im Vorfeld.

Unser Plan für Samstag war simpel: die Zeit ist knapp, also starten wir früh und produzieren viel. Der frühe Start klappte, war aber sinnlos, die Sonne kam nicht dort zum Vorschein, wo wir sie haben wollten. Schön war's trotzdem, oben am Passo Rolle.

Passo Rolle, morgens
Mit Start des Liftbetriebs also neuer Plan - rauf, raus aus dem Gebiet, mit Fellen und geführt von "Toni Cobra" (ja, den nennen wirklich alle so) in Richtung Sonne und Pulver. Sehr gute Wahl & guter Tipp vom Toni - Shots 1,2,3 waren im Kasten, bevor der Himmel endgültig grau wurde & die Sonne bis zum Ende des Bewerbs nicht mehr auftauchte.

S. Huber - © Andre Schönherr

M. Egger - © Andre Schönherr

S. Huber - © Andre Schönherr
Weiter ging's im lichten Wald, Cliffs, Pillows, mit und ohne Blitz - gleiches Spiel am nächsten Morgen, mit noch mehr Schnee, und wie gut der war!

M. Egger - © Andre Schönherr

S. Huber - © Andre Schönherr

M. Egger - © Andre Schönherr
Fazit:

2ter Platz!
Das Nightlife in San Martino verdient das Prädikat "interessant", die Möglichkeiten, die die Berge bieten, sind da schon deutlich spannender!
Wir kommen wieder!

Video:


Danke an San Martino di Castrozza, speziell Filippo Ongaro und Toni Cobra, Rob Embling, Andre Schönherr und Matthias Egger!

130217 - Skitour Wechnerscharte 2758m


17.01.2013

Skitour auf die Wechnerscharte 2758m / Stubaier Alpen

Kaum zu glauben, ich war zur Abwechslung mal nicht allein mit dem Hund unterwegs!

Mit Martl wollte ich schon länger mal etwas starten, mit Kathi und Marco waren wir schließlich zu 4t (+ Hund). Die 2 Disziplinen der Reisegruppe (Ski & Splitboard) bildeten bald getrennte Teams, mit Ski ist's halt doch nach wie vor einfacher.

Wenn man am Speicher Längental startet und Ski- sowie Abfahrtsspuren in allen Richtungen erblickt, erwartet man Einsamkeit am allerwenigsten - wir wurden positiv überrascht. Gerade einmal 2 Tourengeherrenner überholten uns gleich zu Beginn, bogen aber gleich Richtung Vordere Karlesspitze ab. Wir folgten weiter dem Bach im Mittertal, bis wir unterhalb der Hinteren Karlesspitze die bestehende Spur verließen.

Ab hier unverspurter kalter Pulver! Da ich die Tour vorgeschlagen hatte, übernahm ich die komplette Spurarbeit, wohlweislich auch um mir die "Erstbefahrungsrechte" zu sichern. In sicherem Abstand querten wir unter dem Maningkogel Richtung Süden zur Geländekante am Rand des Mittertalfernerkars. Ab hier wieder im Schatten immer steiler aus dem Gletscherbecken in Spitzkehren hinauf, zum Ende hin die letzten 20HM zu Fuß auf die Scharte.
Was für ein Ausblick ins Längental und auf den Hochreichkopf! Sehr feiner Rastplatz in der Sonne.

Abfahrt bei aufziehenden hohen Wolken, leichter, kalter Traumpulver. Wir folgten nicht der Aufstiegsspur, sondern hielten uns in Fahrtrichtung rechts und befuhren die steilen Hänge, welche unter der Wechnerwand zu den Roßböden führen. Kurze Schiebepassage entlang des Mittersees und schließlich entlang der Aufstiegsspur zurück zum Speicher Längental.

Fazit:
ca. 900HM, sanfter, aber langer Talzustieg ohne nennenswerten Höhengewinn, dafür umso steiler gegen Ende hin. Mit Splitboard gut zu gehen, jedoch etwas mühsam bei der Abfahrt (SchiebeTragepassagen!).
Dank unverspurtem Neuschnee und sicheren Verhältnissen eine meiner Top3 2013.

Blick zurück ins Mittertal

Maningkogel



Querung unter dem Maningkogel
Am Rastplatz


Blick von der Scharte